Der reine Tod



Vom Leben und vom
Tod will ich erzaehlen.

Denk dir die Erde ohne Not,
ein grauer Fels, ein blaues Meer,
und Wolken, die voruebertoben.
Denk dir, ein Stummfilm
wuerd dies alles auf die Leinwand zaubern
dich mit.

Du aber spuertest nur,
wie Wogen, Brecher deinen Koerper quaelen
und hoertest nichts und saehest nichts
ein harter Schlag
den Kopf entzwei gerissen.

Ein fader Traum
wie schon das Leben fade ist,
die Zeiten kreischen und ihr Geist zerbricht.
Wie reich koennt doch ein Leben sein,
wie trostlos wir,
gaeb es nicht Kinder, die aus toten
Muettern kroechen,
nicht haesslicher als andere,
nicht schlechter.

Gesteht: all was ihr wisst, ist X zu sagen und dann
so X und so.
Ihr lenkt die Welt,
die andern Moerderonkel ihre.
Wer lenkt denn den Zusammenstoss?

Die Zeit steht still
nach hellem Schmerzensschrei
ein grauer Fels, ein blaues Meer
und Wolken, die voruebertoben.
Und keiner sieht sie mehr.
Ein blasser Punkt bleibt stehn,
wo viel man haette sagen koennen.


Copyright: B. Lampe, 1998

e-mail: Lampe.Bodo@web.de

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