Le Jour et le Nuit


Fluten des Zorns
hereinbrechend ueber die Stadt
und das Land im Meer versenkend.
Hoch steigt Hass.
Manchmal
begleitet mich ein weisser Vogel
an die Gewaesser des Ganges
streift sein Gefieder ab
und ermutigt mich
mit ihm in reinen Worten zu baden
Aus voller Kehle singt er sein glanzvolles Lied

Er hat mich verlassen.
Ueber kuemmerlichen Versen bruete ich.
Nur manchmal, wenn ich die Augen schliesse,
erscheint er mir wieder, ein Glas in der Hand
und prostet mir zu.

es koennte so einfach sein
ein Brot zum Essen ein Tuch zum Schnaeutzen
zum Trinken ein Wein
Doch erst am Tag der Tage
wird mich die Einsamkeit verlassen
bis dahin bruete ich auf dem Stein
der Erkenntnis
und blicke
melancholisch den Rowdies nach
den schnellen Gefaehrten

Schenk ein den Saft des Vergessens,
lach mit den senilen Greisen.
Zu viele Buecher haben sie geschrieben,
von zu vielen Feldern geerntet,
ihre Scheisse haben sie ueberall verstreut.
Was sie sich nahmen, verschandelten sie.
Von ihren Gesichtern, den gelangweilten oder zufriedenen,
ist mir nicht eins in Erinnerung, ich
sehe sie jetzt mit den Augen des Vogels.
Im Speicher der letzten Tage
vertrocknet die Butter, am Ende,
zu Staub.
Zornig bin ich.
Die leichten Jahre kommen nicht wieder.


Copyright: B. Lampe, 1996